Lichte Momente

Unsere Osterkerzen 2021 - und was sie bedeuten

Sankt Martin

Unten stehen Menschen in disharmonischen Farben, die aufeinander deuten und sich mit den Ellenbogen anrempeln. Jeder schiebt die Situation auf andere oder wird von denen klein gemacht.
Drüber stehen Menschen, die die Dinge mit Gleichmut oder Desinteresse ertragen. Auch sie weisen auf die ‚anderen‘.
Darüber rufen Menschen in Erregung um Hilfe, jeder für sich.
Und oben stehen Menschen, die sich Hilfe von oben erwarten und ein Gefühl für die Mitmenschen haben. Sie empfangen ihren Mut und ihre Kraft vom Wissen, dass sie erlöst sind.
Darum ist das Kreuz nicht nur goldfarbig sondern auch gold-gelb, denn Himmlisches und Irdisches sind miteinander verflochten.
Edigna Schreml

BKH-Kirche

Wir sehen auf der Osterkerze das Kreuz, dass von Flammen umgeben ist. Die Flammen symbolisieren die Feuersäule, die sich beim Durchzug durch das rote Meer zwischen die Ägypter und das gerettete Volk Israel gestellt hat (vgl. Exodus 13, 21f und Ex 14, 19-24).
Der Durchzug trockenen Fußes durch das Wasser ist ein Sinnbild für unsere Taufe, die uns von der Knechtschaft des Bösen befreit und uns zu Kindern Gottes macht. Die Flammensäule ist Zeichen der Liebe Gottes, der die Seinen begleitet und beschützt.
Das goldene Kreuz ist Zeichen unserer Erlösung durch Jesus Christus, der durch seinen Kreuzesstod uns und der ganzen Schöpfung das Reich des himmlischen Vaters neu erschließt.
Das Kreuz ist aus vielen kleinen Teilen gefertigt. Je nach Lichteinfall und Standpunkt des Betrachters wirkt es anders. Im Leben jedes einzelnen zeigt sich das Kreuz immer wieder anders und auch unsere Antwort auf die Liebe, die sich in Jesus Christus zeigt, erlebt jeder anders. Es ist ein persönliches Geschehen zwischen Gott und dem Menschen in der Situation, in der sich der Mensch augenblicklich befindet. Die persönliche Antwort kann von der Gemeinschaft der Mitchristen nur begleitet werden. Jeder kann und darf sie in seiner Beziehung zu Gott entdecken, immer wieder neu, immer wieder anders.
Edigna Schreml